Mittwoch, 12. März 2014

Ketten-Klicken


Manchmal - zugegebenermaßen recht selten - steh' ich im Buchladen, möchte ein Buch kaufen und weiß einfach nicht welches. Natürlich stehen da immer ein paar, die ich schon ewig lesen wollte, aber manchmal stimmt meine Stimmung einfach nicht. Dann steht vielleicht was ernstes/spannendes auf der imaginären oder im Handy gespeicherten Liste, mir ist aber viel mehr nach lustig/entspannt. Und wenn dann nicht ein - von einer in ihrem Beruf sehr guten Buchhändlerin - bestückter Tisch vor mir steht, tja, dann gehe ich vielleicht ohne was zu kaufen. Da das ja nicht sein darf, werde ich in solchen Notfällen ab jetzt diese wunderbare Seite nutzen.

Man muss verschiedene Parameter (wie ernst oder lustig, kein Sex oder viel Sex, kurz oder lang) bestimmen und bekommt dann eine dazu passende Liste an Büchern vorgeschlagen. Ich habe jetzt schon die verschiedensten Zusammenstellungen ausprobiert und erst ein einziges Buch bereits gekannt. Und ich bin durch schönes Ketten-klicken (ach, die Autorin, hat die nicht mit dem, oder das Buch, ach, nee, aber hey, das mit den Pinguinen, das wollte ich doch schon mal kaufen) bei noch weiteren hübschen Büchern gelandet. Eine wirklich schöne Zeit-Vernichtungs-Seite!

Mittwoch, 26. Februar 2014

Lebenszeichen

Es ist sehr ruhig hier geworden in letzter Zeit, ich weiß. Mein ambitioniertes Ziel „ein Buch pro Woche“ klappt in diesem Jahr noch nicht so gut. Und das liegt nicht an zu-wenig-lesen, bestimmt nicht. Eher im Gegenteil. In dieser Woche scheiterte es zum Beispiel daran, dass ich gerade Koma von Jo Nesbø lese. Und dieser Krimi ist mal wieder so gut und so spannend, dass ich morgens in der U-Bahn am liebsten an der Arbeit vorbeifahren würde, um noch noch ein paar Seiten zu lesen. Achja, und mit der Arbeit hat es natürlich auch etwas zu tun. Ich habe einen neuen, ganz tollen Job. Bei dem ich sehr viel lesen und noch mehr schreiben darf (und noch ganz viel mehr mache). Weswegen nach der Arbeit manchmal die Lust fehlt, noch mehr vor dem Bildschirm zu hocken.

Aber ich plane das zu ändern. Wirklich. 

Schließlich muss ich noch ausführlich erklären, warum Harry Hole mir der liebste Ermittler ist. Und was mir an Das Leben natürlich von Elizabeth Strout besonders gut gefallen hat. Ach, und von Der Ruf des Kuckucks von J. K. Rowling hab ich auch noch nicht erzählt? Noch viel zu tun, wirklich viel zu tun...

Donnerstag, 13. Februar 2014

Blauer Mittwoch

Ich bin ziemlich schlecht darin, nur vage Informationen zu einer Geschichte abzugeben, wenn diese mich begeistert. Ganz schnell verrate ich zu viel und klaue so ein Stück der Spannung. Mit dieser blöden Angewohnheit habe ich einer sehr guten Freundin schon mal einen sehr guten Krimi kaputt gemacht.
Deswegen halte ich mich heute mal ganz vornehm zurück. 

Die Handlung
Als die Psychotherapeutin Frieda Klein in der Zeitung vom Verschwinden des kleinen Matthew erfährt, kann sie es nicht fassen: Der Junge gleicht dem Wunschkind eines verzweifelten kinderlosen Patienten von ihr bis aufs Haar. Sie mischt sich in die Ermittlungen ein - und muss gleichzeitig mit der Sinnkrise ihres ehemaligen Mentors, den Teenie-Problemen ihrer Nichte und dem Loch in ihrer Decke klar kommen. Klingt lustiger, als es ist.

Meine Sicht 
Blauer Montag von Nicci French ist ein richtig guter Krimi - und der erste Teil einer Reihe. Die Geschichte kommt eher langsam in Gang, einige Wendungen sind  erwartbar und trotzdem überzeugt das Buch. Kein genialer, aber ein richtig guter Krimi. Ich werde den zweiten Teil bestimmt lesen. 

Spannungsfaktor: 7 von 10 
Als Geschenk für: Fans von eher psychologisch-angehauchten Krimis, London-Kenner 

Mittwoch, 22. Januar 2014

On the Road Again



In meinem Buch der Woche geht es um einen Roadtrip durch die USA. Solche Geschichten laufen ja oft ähnlich ab: Die Protagonisten schlafen in billigen Motels, irgendwann geht immer das Auto kaputt, in Schnellrestaurants/an Tankstellen kommt es zu seltsamen Begegnungen mit verschiedenen Stereotypen (alternder Hippie, aggressiver Rocker, Bordsteinschwalbe in den mittleren Jahren usw.). Oft dient die Reise nicht nur dazu, irgendwo heile anzukommen, sondern ist auch die einzige/letzte Gelegenheit, um ein paar Probleme zu lösen.  
Ich bin auch schon mal in einem Auto durch Teile der USA gefahren. Bis auf die billigen Motels (die wirklich genauso ausgesehen haben, wie in jedem amerikanischen Film) lief das bei mir etwas anders – aber vielleicht habe ich auch in den falschen Diners gegessen. 

Ich mag diese Roadtrip-Geschichten (ganz besonders Tschick). Und obwohl Die fliegenden Trautmans von Miriam Toews jeden Bestandteil einer typischen Roadtrip-Geschichte erfüllt, ist es doch ein besonderes Buch.

Die Handlung
Hattie muss ihr Künstler-Leben in Paris unterbrechen, um für ihre Nichte Thebes und ihren Neffen Logan zu sorgen. Ihre Schwester Min ist schwer depressiv und kann sich nicht mehr um ihre zwei Kinder kümmern. Also packt Hattie die vorlaute Thebes und den pubertierenden Logan in den alten Van ihrer Schwester und macht sich auf die Suche nach dem Vater der beiden.

Meine Sicht
Letztens tauchte bei Facebook die Frage nach einem fröhlichen, lebensbejahenden Buch auf, bei dem man hin und wieder laut lachen muss. Die fliegenden Trautmans ist genau so ein Buch. Und das, obwohl es immer wieder auch tieftraurig ist. Das Buch hat mich an Little Miss Sunshine erinnert, gerade die kleine Thebie mit ihren lila Haaren und dem Hip-Hop-Slang. 

Als Geschenk für: Menschen mit Humor. Und mit herz. Perfekte Urlaubslektüre, nicht nur für den nächsten Roadtrip
Lach-und-Wein-Faktor: 8 von 10
Typisch Thebes: Wie schaffst du es überhaupt, dich ständig so einzusauen? Das bringt mein Leben mit sich, antwortete sie.